Cinema Brütal

Straight aus dem lokalen Anti-Olymp herausgekrochen steht Cinema Brütal für das kompromisslose Nein. Die Werke des Duos zielen nicht darauf ab zu unterhalten oder zu dekorieren. Cinema Brütal will verstören, die Kampfzone ausweiten, Macht und Rebell gleichermaßen vor den Kopf stoßen.

Arsh-Director Damour ist Maler, Musiker, Filmemacher, Skulpteur, Texter und Performer – und dabei immer Antiästhet. In den 4 Jahrzehnten seiner künstlerischen Tätigkeit hat er sich in den verschiedensten Disziplinen die unterschiedlichsten Identitäten erdacht, erarbeitet und dekonstruiert. Sein Kampf gilt der Feel-Good-Verlogenheit und deren Blablaismus. Folglich deklariert er seine aktuellen Arbeiten - die Beuys'sche Diktion "Jeder Mensch ist ein Künstler" umkehrend – klar als Nicht-Kunst und bietet so radikal-romantische Einblicke in die Welt eines kreativen Geistes fernab des Kunstmarkt-Mainstreams.

"Arsh Damour ist autotherapeutischer gestalter und performer. Arsh Damour ist alles, nur kein artist. Arsh Damour fickt gehirne. Arsh Damour ist böse!"

Und dann gibt's da noch Fritzl. Mit dem Fiesling aus Amstetten verbindet ihn außer dem Namen nur die Tatsache, dass er auch aus dem Keller kommt - hier allerdings "Nerdgeschoß" genannt. Im Leben vor Cinema Brütal backte er seine Brötchen unter anderem als VJ und Filmemacher. Demgemäß ist Fritzl bei Cinema Brütal für alles verantwortlich, was mit Technik und der praktischen Ausführung der schrägen Ideen zusammenhängt. Fritzl ist übrigens auch ein Arsh.

Für das ViDEOTExT-Festival widmen sich Cinema Brütal gemeinsam mit der Autorin Sandra Bacher dem noch unentdeckten – aber literarisch höchst wertvollen – lyrischen Schaffen des 2003 verstorbenen Bramberger Künstlers Georg "Jogi" Proßegger, das von mysteriös dadaistisch bis hardcore realistisch so einiges zu bieten hat. Wer Skulpturen oder Gemälde Proßeggers kennt, darf sich auf ebenso fulminante Wörterungetüme freuen. Wer nicht, erst recht.